Die folgenden Monate waren geprägt von pubertierenden Grenzerfahrungen. Es gab Zeiten, da hat Conan sogar seinen Namen vergessen, oder besser gesagt: Er hat so getan. Aber es gab auch Zeiten, da hat er einfach alles gemacht, was man von einem Junghund erwarten konnte.
In der Hundeschule war er einfach nur ein Streber. „Bleib, Sitz, Platz, Komm“ und das Vorbeilaufen an anderen Hunden war überhaupt kein Problem. Mit stolz geschwellter Brust und hoch getragener Rute meisterte Conan jede Herausforderung. Anders war es dann am nächsten Tag, ohne andere Hunde, ohne Zuschauer…
Der erste Schnee ließ lange auf sich warten. Die Reaktion, als wir früh morgens ins frisch verschneite Oberscheld zur Gassi-Runde aufbrachen, hat mich schon etwas enttäuscht: Ich dachte ehrlich, dass ein Schlittenhund sich mehr über Schnee freut als Conan. Er hat es wahrgenommen, hat seine Pfoten wie gewohnt eine vor die andere gesetzt und gelbe Markierungen auf den weißen Untergrund hinterlassen. Etwas mehr Euphorie hätte ich schon erwartet.
Auch Silvester verlief eigentlich reibungslos. Wir haben in kleinem Kreis bei mir zu Hause gefeiert. Als dann das neue Jahr anbrach und meine Gäste und ich auf den Balkon gegangen sind, folgte Conan natürlich auf Schritt und Tritt. Die Raketen bestaunte er nicht schlecht. Als es dann aber mit dem Böllern zu arg wurde, zog er seinen Schwanz ein und lief ins Haus. Mit einem Kauknochen legte er sich dann in eine Ecke und ließ das neue Jahr auf sich zukommen. Sicherlich mit vielen neuen Abenteuern…