Wittgensteiner Schiefernpfad
Wittgensteiner Schiefernpfad

Wittgensteiner Schiefernpfad

Gestern brachen Conan und ich auf, um das nicht ganz so heiße aber trotzdem wunderschöne Wetter für eine ausgiebige Wanderung zu nutzen. Wir hatten uns vorgenommen, den Wittgensteiner Schieferpfad zu laufen. Was für eine tolle Entscheidung!

Nach ca. 50 Minuten Fahrt kamen wir sicher am Raumländer Reisegarten an. Das ist ein Wanderparkplatz, wo auch das Portal zum Wanderweg steht. Die Wegmarkierung ist eine Fledermaus, und so schloss sich ein Kreis: Am Vorabend hatte es sich nämlich eine Fledermaus unter dem Carport vor meiner Haustür gemütlich gemacht, die Conan ausgiebig beobachtete.

Also raus aus dem Auto, Bauchgurt angelegt und erst mal die anderen Hunde auf dem Parkplatz abgecheckt und ich musste natürlich viele Fragen zu dem wunderschönen beantworten. Aber dann ging es los. Laut Portal sind es 13,5 Kilometer, die wir unter die Füße bzw. Pfoten nahmen. Und los ging es gleich mit einem Abenteuer:

Startpunkt Wittgensteiner Schiefernpfad
Startpunkt Wittgensteiner Schiefernpfad

Der Startpunkt lud dazu ein, gleich mal die Eder auf Steinen zu durchqueren. „Was?“, dachte ich und schaute mir den Weg genauer an. Ein paar Stufen hinab zur Eder und dann? Ja, die Eder hatte leider etwas Hochwasser von dem Unwetter zwei Tage zuvor. Die Steine, über die man ans andere Ufer kommen sollte, lagen knöcheltief unter Wasser, ganz zu schweigen von der Fließgeschwindigkeit des noch jungen Flusses. 

Ich entschied mich dann, das Abenteuer zu skippen und trockenen Fußes die Wanderung zu starten. Nach ein paar Metern auf einer Teerstraße ging es dann auf einem alten Bahndamm, der schon ordentlich zugewuchert war, entlang der Eder. Ich liebe ja diese Pfade. Conan hatte zu der Zeit noch nicht wirklich Lust auf Wandern und drehte sich immer wieder zum Parkplatz um, wo er die beiden andern Hunde noch vermutete.

Nach gut einem Kilometer war dann aber auch der Sturkopf überzeugt und er beugte sich seinem Schicksal. Insgesamt folgte der Weg sehr häufig schmalen Pfaden, auch wenn ein ausgebauter Weg in der Nähe war und in die gleiche Richtung führte. Spannend war dann, als wir einem Pfad in einer Mulde folgten und plötzlich war da kein Pfad mehr. Nur ein kleines Rinnsal zeigte an, wo es lang ging: Durch einen engen kleinen Tunnel unter einer Straße durch zur Eder. Wie spannend! und spätestens hier war dann klar: Gut, dass ich meine Schuhe noch mal frisch imprägniert hatte!

Nach ein paar Minuten verließen wir dann das Edertal und kämpften uns steil einen Hang hinauf. 

 

Am Berg thronten „Braut und Bräutigam“, zwei beeindruckende Felsen. Unser Weg schlängelte sich über Wurzeln, Steine und viel Erde und so war jeder Schritt eine Herausforderung. Conan folgte mit Leichtigkeit dem Pfad. Aber ich glaube, auch er war froh, dass er immer mal eine Verschnaufpause bekam, weil das Herrchen sich den Schweiß von der Stirn wischen musste.

Nach dem nächsten Taleinschnitt ging es dann hinauf zum höchsten Punkt der Tour in 640m Höhe mit einer atemberaubenden Aussicht. Deutlich sah man die gerodeten Flächen der ehemals grünen Wälder. Und während der Blick schweifte, kam das Bad Berleburger Schloss in Sicht. Herrliches Wetter ließ uns ein paar Minuten die Anstrengungen des Weges vergessen und wir genossen die Pause auf einer schönen Rastbank. Na gut, Conan genoss eher die getrockneten Rindfleischstreifen.

Danach ging es wieder hinunter ins Tal und uns begegnete die einzige Person auf dem gesamten Wanderweg. Das war etwas erstaunlich. 

Insgesamt waren wir vielleicht 200m auf geteerten Straßen unterwegs. Mehr als 90% des Weges waren Pfade über Waldboden und Wiesen. Nach gut 14 Kilometern waren wir dann wieder am Ausgangspunkt angekommen. Müde, erschöpft durch das anstrengende Laufen aber glücklich traten wir die Heimfahrt an.

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