Segeltörn in Kroatien 2015
Segeltörn in Kroatien 2015

Segeltörn in Kroatien 2015

Es ist Feiertag: Samstag, der 3. Oktober 2015 – Tag der deutschen Einheit.

Morgens um 4.00 Uhr steht der Wagen vor der Tür: Friedhelm und Manfred warten voller Tatendrang darauf, dass ich mit Reisetasche und Handgepäck endlich einsteige. Wir fahren zum Flughafen nach Düsseldorf-Weeze und den Linienflug nach Zadar in Kroatien zu nehmen. Wir starten mit der aufgehenden Morgensonne…

Drei weitere Reiseteilnehmer sind schon lange unterwegs mit dem Auto. Raimund, unser Skipper oder Kapitän oder wie auch immer segelt schon eine Woche dort mit einer anderen Gruppe.

In Zadar gelandet gießt es wie aus Eimern – wenigstens ist der Regen schön warm. Mit einem todesmutigen Taxifahrer erreichen wir unser Ziel, die Marina in Sukosan in wenigen Minuten. Der Regen wird stärker.

Wir stellen uns erst einmal unter. Wie sollen wir denn jetzt unser Boot unter den vielen Yachten finden? Nachdem der Regen nachließ gingen wir auf kurze Suche und fanden sie: die Ares – eine Bavaria 44, gechartert von Adriatic-Charter.

Unter Deck erklärt uns Raimund zunächst einmal das nötigste, während der Regen oben auf das Deck prasselt. Am frühen Nachmittag heißt es dann: Leinen los! und eine abenteuerliche Fahrt beginnt. Manchen wird schon flau im Magen, als die Muring-Leine ins Wasser zurückgleitet und wir mit wenig Fahrt auslaufen.

Das Wetter hat sich deutlich gebessert. Und so fahren wir noch etwas ängstlich über das blaue Mittelmeer und suchen uns für den Abend eine ruhige Bucht.

Am nächsten Tag geht es dann weiter in eine Bucht nordöstlich von Olib. Das glasklare Wasser lädt ein zum Schwimmen und Schnorcheln.

Der Darauffolgende Tag führt uns in die kleine Fischerstadt Silva auf der gleichnamigen Insel. Dort fassen wir noch ein paar Vorräte und segeln – mit leider wenig Wind – weiter nach Dugi Otok. In einer idyllischen Bucht ankern wir für diese Nacht. Es ist schön warm, sternenklarer Himmel und in der Ferne ziehen Fischerboote vorbei.

Am nächsten Tag dann wollen wir westlich von Dugi Otok entlang Richtung Süden. Der Wind steht jedoch so, dass wir zunächst einmal aufs offene Meer rausfahren und dann durch Kreuzen unserem Ziel näher kommen wollen. Der Plan misslingt, da nach der Wende auf dem Meer der Wind dreht und wir südlich so nicht hinkommen mit unserem Zeitplan. Also drehen wir um und fahren östlich der Insel gen Süden, wo die Windverhältnisse etwas anders sind und laufen – kurz bevor es heftig anfängt zu Regnen – in den kleinen Hafen von Botzawa ein. In einem gemütlichen Hafenlokal stärken wir uns mit einer riesigen Fleisch-Grill-Platte.

Am nächsten Tag regnet es noch immer. Gegen Mittag dann, im strömenden Regen erreicht uns unter Deck der aufgeregte Schrei unseres Skippers „Da sind Delfine!“

Natürlich stürmen alle an Deck, die Fotoapparate in der Hand. Der Regen ist vergessen. Die eleganten Tiere begleiten uns in sicherer Entfernung eine ganze Weile. Am Abend lichtet sich das Wetter und der Himmel klart auf. Unser Ziel ist eine geschützte Bucht. Zu unserer Verwunderung können wir hier sogar an einem Steg anlegen und müsen nicht ankern. An Land sind Olivenbäume prall gefüllt mit Oliven. Ein weiteres Boot macht seitlich von unserem fest. Diesmal sind wir nicht alleine hier.

Am nächsten Tag geht es weiter. Wir versuchen, Sukosan wieder näher zu kommen. Zunächst mit Motor und später auch mit etwas Wind erreichen wir unser Zwischenziel ca. 30 Seemeilen südlich von Sukosan und ankern wieder in einer Bucht. Die Wellen der vorbeifahrenden größeren Schiffe auf dem Kanal schaukeln uns des Nachts manchmal ordentlich durch.

Am Freitag machen wir uns auf nach Sukosan. Wieder ist Motorkraft gefragt. Nachdem wir unser Ziel bereits relativ früh erreichten, füllten wir den Dieseltank und nutzten den aufkommenden Wind für eine „Spritztour“ nach Paslan. Ein paar Manöverübungen noch auf „hoher See“ und dann machen wir uns auf, unseren Liegeplatz in der Marina anzulaufen.

Das Anlegemanöver unseres Skippers stößt auf großen Respekt bei allen staunenden Blicken, sowohl der anderen Bootsfahrer als auch der Mitarbeiter von Adriatic-Charter.

Ein kurzer Check am Boot durch das Personal und alles ist so weit ok. Nach einer langen und beeindruckenden Woche macht die die Crew mit wehmütigem Gefühl auf in ein kleines Lokal, um das Abschlussessen zu genießen.

Am frühen Samstag morgen besteigen Friedhelm, Manfred und ich wieder das Taxi, welches uns wie gewohnt flott zum Flughafen fährt. Mit Ryanair geht es bei Dunkelheit durch die Wolken in die aufgehende Sonne. In Deutschland angekommen machen wir erst einmal unsere dicken Jacken zu: Einstimmig sagen wir: hier ist es ja s..kalt.

Ein Dank gilt allen Mitfahrern, allen voran Raimund, der uns sicher und mit viel Geduld und noch mehr Humor sicher an allen Untiefen des Mittelmeer vorbeigeführt hat, Peter für seine Organisation und Gelassenheit in allen Situation, dem Küchenteam (Peter und ich) sowie den anderen Seemännern Michael, Friedhelm, Manfred und Olaf. Die Crew war wirklich klasse!

Anbei noch das Online-Album zum Stöbern

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