09 – Besuch von Ausstellungen
09 – Besuch von Ausstellungen

09 – Besuch von Ausstellungen

Wie oft höre ich beim Gassigehen: „Oooooh, das ist ja ein Hübscher“ oder „aaaaah, der ist ja schön.“ Bei Conan schwillt dann die Brust, die Rute wird noch ein Stückchen höher getragen und der Gang wird leichtfüßig wie eine Feder. Meine Aufgabe als Herrchen ist es dann, ihn wieder zu erden und auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, dass trotzdem ich das Sagen habe und nicht er.

Angespornt von den vielen Komplimenten und gespushed von Iris Kammerer haben wir uns dann für einen Wettkampf (Ausstellung) in Hemer an – dem Felsenmeer-Cup.In einer Halle kamen unzählige Hunde zusammen und der Lärmpegel war schon laut. Das aufgeregte Herrchen trug jetzt auch nicht dazu bei, dass sich Conan wohl fühlte. Aber wir haben es ganz gut gemeistert und eine Anwardschaft auf den Deutschen Jugendchampion des DCNH erhalten. Kurz danach schlug der Corona-Lockdown zu!

Natürlich müssen wir ja auch trainieren, und so lieh mir Iris eine Show-Leine und ich übte mit Conan das schöne Laufen. Das ging ganz gut, beim Wenden hatte er noch seine Schwierigkeiten, aber je länger wir übten, desto besser wurde es. Stehen mit leicht nach hinten gestreckten Beinen klappte am Besten, wenn die Nachbarin aus der Haustüre kam und Conan ihr imponieren wollte. Vielleicht sollte ich sie mit zur Ausstellung nehmen?
Mehrere Wochen übten wir und fuhren dann gut vorbereitet nach Hemer.

Im Herbst war dann in unserer Nähe in Dutenhofen bei Wetzlar ein weiterer Wettkampf, diesmal Open-Air. Dort habe ich Conan wieder angemeldet. Auf was ich mich da einlasse, hätte ich mir so nicht träumen lassen.

Natürlich mussten wir ja wieder trainieren, und man merkte schnell, dass Conan nicht alles vergessen hatte. Wir fuhren gut vorbereitet nach Dutenhofen. Und Conan war voll und ganz in der Pubertät! Hündinnen, so weit das Auge reicht und riechen tun die… Oh, man, das wurde eine Tortur für uns beide (und für die Wertungsrichter). Man merkt dann schon, ob es ein Einzelhund ist oder ob ein ausgestellter Hund in einem Rudel aufwächst und Ablenkung gewohnt ist.

Dennoch konnte Conan einen Titel ergattern: Club-Jugendsieger 2020 wurde er. Und er bekam eine zweite Anwardschaft auf den Deutschen Jugendchampion. Fehlte also noch eine für den Titel.

Da Corona nicht locker ließ, änderte der DCNH seine Richtlinien und man brauchte, weil viele Ausstellungen ausfielen, nur zwei Anwardschaften zum Titel. Das bedeutete: Conan konnte den Titel „Deutscher Jugendchampion“ beantragen. Besser gesagt: Das Herrchen musste den Schriftkram machen.

Das bedeutete, erst mal Mitglied im DCNH (VDH) werden, die Urkunden und Wertungsberichte hinschicken und natürlich auch Geld überweisen (nichts ist umsonst!).

Damit ist Conan der erste Kahnawake, der einen Titel errungen hat. Welch eine Ehre.

Da Ausstellungen für Hund und Herrchen jedoch erheblichen Stress bedeuten, hab ich beschlossen, in Zukunft keine mehr zu besuchen. Erstens geht es ins Geld und zweitens brauchen wir beide diesen Stress nicht: Ich weiß, dass ich den besten Hund der Welt habe.

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